Erich von Däniken(* 14. April 1935 in Zofingen) ist ein Schweizer Schriftsteller. Sein voller Vorname lautet Erich Anton Paul.
Er wurde bekannt durch seine Bücher und Filme, die sich mit der Möglichkeit der Existenz bzw. früherer Besuche von Außerirdischen auf der Erde beschäftigen. Seine Bücher wurden in 32 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von 62 Millionen verkauften Exemplaren erreicht. Damit ist er, neben Charles Berlitz, einer der weltweit erfolgreichsten Autoren im Bereich der Pseudowissenschaft.
Außerdem ist er der Initiator des Mystery Parks in Interlaken (Schweiz), der am 19. November 2006 schliessen musste.
Seiner Schulzeit verbrachte von Däniken in Schaffhausen und Freiburg (Schweiz). Dabei interessierte er sich besonders für Bücher über Philosophie, Theologie und Archäologie.
Während er als Hotelfachlehrling im Berner Schweizerhof arbeitete, machte er eine erste Ägyptenreise. Es folgten Anstellungen in verschiedenen Hotels. Erich von Däniken ist seit 1960 mit Elisabeth Skaja verheiratet, die er als Kellner im Hotel Ascot in Zürich kennengelernt hat. Er hat eine Tochter, Cornelia (geb. 1963), und zwei Enkelkinder. Nach einem Abstecher in die Suppenfabrik Knorr wird von Däniken Geschäftsführer des Restaurants Mirabeau in Bern. 1964 übernahm von Däniken das Hotel Rosenhügel in Davos.
1968 erscheint sein Buch Erinnerungen an die Zukunft, nachdem es 20 Verlage abgelehnt hatten. Es wird ein unerwarteter Erfolg.
Am 13. Februar 1970 wird von Däniken wegen angeblicher Veruntreuung von CHF 12.000 zu sechzehn Monaten Gefängnis verurteilt, nach Verbüßung von zwei Dritteln der Strafzeit aber vorzeitig aus der Haft entlassen. 1982 hebt das Kantonsgericht Graubünden das Urteil auf, da ihm keine Schuld nachgewiesen werden konnte. Von Däniken gilt somit offiziell als nicht vorbestraft.
1974 widmet ihm das Magazin Der Spiegel eine Titelgeschichte unter der Überschrift "Der Dänikenschwindel". Nachdem in den 1990er Jahren mehrere Fernsehsender Serien mit ihm bringen, wird er sogar Musik-Star: Sein "World of Mysteries" schaffte es bis auf Platz vier der Schweizer Hitparade.
Hypothesen
Erich von Däniken deutet die unterschiedlichsten Hinterlassenschaften (Bauwerke, Legenden usw.) alter Kulturen als Beweise für außerirdische Besucher. Beispielsweise ist er der Ansicht, dass „primitive“ Menschen nicht ohne fremde Hilfe in der Lage gewesen seien, Bauwerke wie die Pyramiden von Gizeh, die Steinmonumente auf der Osterinsel, Stonehenge oder die Karte des Piri Reis zu erstellen. Verschiedene Objekte sah er auch als mögliche Nachbildungen von Startrampen oder Landeplätze für UFOs (zum Beispiel Nazca-Linien), um Außerirdische (Götter) wieder dazu zu bewegen, nochmals auf der Erde zu landen - dabei deutet er diese Objekte als Überreste von Cargo-Kulten. In Religion und Mystik überlieferte Götter interpretiert er als Außerirdische. Vertreter dieser Hypothesen bezeichnen dies häufig als die "Wissenschaft der Prä-Astronautik".
Die Schilderung des ersten Kapitels des Buches Ezechiel (Hesekiel) in der Bibel hält von Däniken für die Beschreibung der Landung eines Raumschiffes und eines Fluges des Propheten damit. Auf Grund der Beschreibungen wurde von diesem so genannten "Hesekiel-Raumschiff" sogar von einem NASA-Ingenieur ein umstrittenes Modell angefertigt, das die Hypothese veranschaulichen soll.
Organisationen
Die von Erich von Däniken gegründete „A.A.S. – Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI“; (1973 gegründet unter dem Namen „Ancient Astronaut Society“ und 1998 umbenannt) bringt Menschen zusammen, die Besuche Außerirdischer nachweisen wollen. Die Abkürzung SETI steht hierbei für Search for Extraterrestrial Intelligence, was übersetzt: Suche nach außerirdischer Intelligenz bedeutet.
Dänikens Organisation steht jedoch in keinem Zusammenhang mit dem 1984 gegründeten und u. a. von der NASA gesponsorten SETI-Institut.
1996 wurde die "Erich von Däniken - Stiftung" gegründet. Däniken hat der Stiftung einen Teil seines umfangreichen Archives gewidmet. Dazu gehören Bücher, Dias, Filme, Manuskripte, Bilder und mehr. Zweck der Stiftung ist die Erforschung der großen Rätsel der Welt, insbesondere rätselhafter Relikte vergangener Kulturen. Die Stiftung soll Forschungen fördern, die bisher unmöglich schienen. Forschungen, die sich an die Grundregeln des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns halten und von Wissenschaftlern durchgeführt werden, sich jedoch nicht von bestehenden Paradigmen eingrenzen zu lassen.
Dänikens Ansichten und Haltung
Erich von Däniken schreibt über sich selbst, dass er keine Fragen beantworten will, sondern lieber unangenehme Fragen stellt. Er kritisiert "alteingesessene Strukturen" und "festgefahrene Denkweisen" in den Wissenschaften Geschichte und Archäologie und fordert, materielle und schriftliche Fakten unter modernen technischen Gesichtspunkten neu zu betrachten und zu deuten. Weiterhin fordert er die Geschichtswissenschaftler auf, sich nicht nur auf ein Fachgebiet (wie zum Beispiel Ägyptologie) zu beschränken, sondern interdisziplinär die Gemeinsamkeiten zwischen den uralten Hochkulturen zu erkennen (zum Beispiel der Pyramidenbau in Afrika und Südamerika; siehe aber z. B. Thor Heyerdahl), die Gemeinsamkeiten anzuerkennen und detaillierter zu erforschen. Er kritisiert die katholische Kirche sowie Regierungen und Behörden von diversen Ländern (unter anderem Ägypten) dahingehend, dass wichtige Beweisstücke zurückgehalten würden, die seine Hypothesen stützten.
Erich von Däniken beendet seine Vorträge stets mit dem Satz: „Bitte, meine Damen und Herren, glauben Sie mir kein Wort.“. Damit möchte er zum Ausdruck bringen, dass er für seine Hypothesen keinen Anspruch auf Wahrheit erhebt. Sein Ziel sei in erster Linie der Beweis, dass man viele Dinge auch von einer anderen Seite betrachten kann.
Privat bezeichnet sich Erich von Däniken als gläubigen Menschen, der jeden Tag betet. Was die religiösen Inhalte anbelangt, ist er der Meinung, diese "Fakten" seien falsch - und meint damit diejenigen jeder Weltreligion. Der Grund dafür liege in der Frage nach dem Ursprung des Lebens, welcher gemäß den Ansichten von Dänikens im All liegt.
Kritik
Die wissenschaftliche Archäologie, Anthropologie und Geschichtsforschung widersprechen von Dänikens Thesen, weil sie entweder Fakten widersprächen oder nicht falsifizierbar seien. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist, dass von Däniken die Fertigkeiten indigener Völker unterschätze oder gar unterschlage. Anhänger argumentieren, dass es Däniken weniger darum geht, die unumstößliche Wahrheit zu finden, als aufzuzeigen, dass es viele unterschiedliche Betrachtungsweisen und Lösungsmöglichkeiten für ein Problem gibt - eben auch solche, die von der modernen Wissenschaft im Allgemeinen als Hirngespinst abgetan werden. Die Gegenseite wiederum behauptet, dass die zur Schau gestellte Selbstkritik gegenüber seinen eigenen Thesen lediglich dem Selbstschutz vor allzu kritischen Einwänden und vor der damit verbundenen Forderung nach einer wissenschaftlich korrekten Beweisführung dient. Oft wird auch Sinn und Zweck seiner größeren Projekte angezweifelt.
Kritiker sind der Überzeugung, dass von Däniken lediglich phantastische Hypothesen, untermauert von vieldeutigen Felszeichnungen usw., postuliert. Ihrer Ansicht nach bleibt von Däniken eine wissenschaftlich fundierte Beweisführung schuldig und bewegt sich sowohl mit seinen Büchern als auch mit seinen Vorträgen auf einem leicht konsumierbaren Niveau.
Dänikens Hauptthemen, wie "die Götter waren Astronauten" oder "Atlantis" wurden bereits im Jahre 1951 in dem Science-Fiction-Roman "Reich im Mond" von Manfred Langrenus (Pseudonym von Professor Dr. Friedrich Hecht, einem Geochemiker aus Wien), ausführlich beschrieben. In Frankreich verbreiteten Louis Pauwels und Jacques Bergier mit "Aufbruch ins dritte Jahrtausend" in den 60er-Jahren ähnliche Thesen.
Detailliert ablehnend mit Däniken setzte sich Gerhard Gadow in: Erinnerungen an die Wirklichkeit auseinander. Detaillierte Kritik wird ferner von Organisationen wie CSICOP und der GWUP angeführt.
Anne